JA: Okay, also gehört auch Österreich durchaus zum angesprochenen Markt. Wo kann man Ihre Angebote sonst noch in Anspruch nehmen?
MS: Na ja, grundsätzlich hat Sublidot so gesehen keine Grenzen. Unser Marketing zielt aber vor allem auf die Schweiz, Deutschland, Österreich und Norditalien ab, größtenteils also auf den deutschsprachigen Raum. Wir verfügen dabei sozusagen über Agenten, die beratend vermitteln, für sich aber eigenständige Unternehmer sind, die eben dann entsprechend herumreisen. Wenn ein Auftrag zustande kommt, läuft die gesamte Abwicklung über uns, die Vertreter erhalten eine Provision. Richtige Vertriebsorganisationen wären zu kostspielig. Wir versuchen das jetzt ein Jahr lang so, dann werden wir die Situation neu bewerten und gegebenenfalls umdenken. Grundsätzlich gilt aber bereits jetzt: Wenn die Kunden nach uns rufen, dann sind wir auch zur Stelle.
JA: Ganz offensichtlich hat sich bei Strasserthun also in den letzten Jahren sehr viel getan. Im Großen und Ganzen: Was waren die größten Herausforderungen bei Ihrer Neuausrichtung?
MS: Die größten Herausforderungen sind erst in den Vordergrund gerückt, als der Entscheid, wie wir weitermachen wollen, schon da war. Unsere neuen Leistungsangebote waren sehr innovativ und völlig neuartig, das war klar. Aber: Viele KMU glänzen mit neuartigen Zugängen, die sich dennoch nie durchsetzen. Innovation ist zwar im heutigen Umfeld ein bedeutender Faktor, für viele – und auch für uns – fängt die Arbeit aber da erst richtig an: Die größte singuläre Herausforderung ist es nun, diese Innovation auch auf dem Markt bekannt zu machen. Wir sind immer noch Schreiner; unsere Leidenschaft ist es, neue, unverbrauchte und begeisternde Produkte zu erzeugen. Auf diesem Gebiet können wir brillieren. Das Marketing ist dabei aber eine ganz andere Sache, die für uns noch eine große Hürde darstellt. Unsere Botschaften selbst sind top, und auch für Sublidot sehr überzeugend. Aber wir sind eben kein Riesenbetrieb, und aufgrund unserer KMU-Struktur beim Marketingbudget eingeschränkt. Flächendeckende Ansätze sind daher sehr schwierig, einfach weil sie so kostspielig sind. Wir haben ursprünglich tatsächlich gesagt: Wir machen einfach mal. Aber immer noch haben wir in unserem Markt kein Promille Marktanteil. Das also ist zweifellos die größte Herausforderung. Von daher ist es mir durchaus verständlich, dass vielen Firmen die Ausrichtung auf neue Wege Angst macht. Wir sind aber überzeugt, dass das eben die Hürde ist, die man nehmen muss, um dem eigenen Unternehmen eine erfolgreiche Zukunft zu bahnen.